Werbung und Kino in der Zeit des deutschen Stummfilms : Typologie und Diskurse.

Von

Ernst, Meret

Dissertation von Meret Ernst (2004): "Um 1900 hingen in den Strassen deutscher Städte erstmals Filmplakate aus, und Zeitungsinserate warben für das neue Medium. Sie gehörten mit dem Verkehr, dem Schaufenster und der Leuchtreklame zu den Symbolen eines urbanen, "modernen" Lebensstils. Filmproduzenten und -verleiher, Plakatgrafiker, Werbefachleute und Psychotechniker, Zensurbehörde und Kinoreformer kommentierten dieses Zusammentreffen und trugen damit zu einer Wirkungsdiskussion bei, der in Deutschland wachsende Bedeutung zukam: Sowohl Kino als auch Werbung lösten ab 1910 Überlegungen zu beider Wirkung auf das soziale Zusammenleben, auf den einzelnen Passanten oder auf Zielpublika wie Frauen und Kinder aus. In der zeitgenössischen Rezeption wurden, so die These, die Filmwerbung und das Kino als "ein Stück Ausdrucksqualität der Moderne selbst" (Gries, Ilgen, Schindelbeck 1995) lesbar. Die Spezifik der Filmwerbung liegt darin, dass sie für ein Bildmedium wirbt. Untersucht werden die gestalterischen Grundlagen dieser intermedialen Kommunikation in ihrer doppelten Gebundenheit, einen konkreten Film anzukündigen und für das "Erlebnis Kino" zu werben. Die vorliegende Studie über deutsche Filmwerbung von 1895 bis 1929 ordnet die Werbung für den Stummfilm typologisch nach formal- und wirkungsästhetischen Merkmalen. Filmwerbung spielte eine nicht unwichtige, aber meist übersehene Rolle in der Formierung des Diskurses über Kino, Werbung und die aufkommende Filmtheorie. Das Erkenntnis leitende Interesse der Arbeit liegt darin zu zeigen, wie die beiden wirkungsmächtigen Bildproduzenten des 20. Jahrhunderts, Werbung und Kino, zum ersten Mal diskursiv zusammengeführt wurden."
Veröffentlicht durch
Technische Bereitstellung

Elektronische Dissertationen Zürich <http://www.dissertationen.unizh.ch>

Sprache

Deutsch

Land

Switzerland

Redaktion
Veröffentlicht am
28.04.2024
Beiträger
Thomas Meyer
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